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Sahra Wagenknecht strebt Regierungsbeteiligung an – und hält Koalition mit der Linken für möglich

Sahra Wagenknecht bei der Pressekonferenz zur Gründung des Vereins »Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit«

Sahra Wagenknecht bei der Pressekonferenz zur Gründung des Vereins »Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit«

Foto: Soeren Stache / dpa

Sahra Wagenknecht ist aus der Linkspartei ausgetreten und will ihre eigene Partei aufbauen. In einem Interview mit der »Süddeutschen Zeitung«  unterstrich die 54-Jährige nun, dass sie perspektivisch eine Regierungsbeteiligung anstrebe. Zudem könne sie sich eine Koalition mit der Linken vorstellen.

»Wenn die Linke im nächsten Bundestag vertreten sein sollte und erst recht in den ostdeutschen Landtagen, da gibt es natürlich Übereinstimmungen. Mindestens in den Kommunalparlamenten wird man sicher zusammenarbeiten«, sagte die Politikerin. Auch die Sozialdemokraten nannte sie als potenzielle Koalitionspartner. »Wenn die SPD zum Beispiel wieder zu dem zurückfindet, was sie früher mal vertreten hat, gäbe es Übereinstimmungen.«

Wagenknecht sagte in dem Interview zudem, dass sie ihre ehemalige Partei nicht als politischen Gegner sehe. »Ich wünsche der Partei, dass sie sich findet, auch wenn ich Zweifel habe, dass es für die von der Parteiführung vertretenen Positionen eine relevante Wählerschaft gibt«, sagte sie. »Auf jeden Fall haben sie sich für einen Weg entschieden, den ich nicht für richtig halte, und sie haben mir ja auch seit Monaten signalisiert, dass ich endlich gehen soll«.

Mit der neuen Partei möchte sie auch der AfD Wählerinnen und Wähler ausspannen – ihr Bündnis sei aber »natürlich nicht rechts«. Der »SZ« sagte sie: »Das sind Menschen, die zutiefst unzufrieden mit der Politik sind und einfach nicht mehr wissen, was sie wählen sollen. Die Wahl der AfD ist ihr Mittel, ihre Unzufriedenheit auszudrücken«.

Und weiter: »Ich möchte, dass diese Wähler wieder eine seriöse Adresse bekommen, die nicht nur Protest artikuliert, sondern auch Konzepte hat. Der Aufstieg der AfD ist ein Spiegelbild der Verzweiflung der Menschen und der großen Repräsentationslücke, die wir in Deutschland haben«.

»Fast eins-zu-eins AfD« vs. »kommunistisch«

AfD-Chef Tino Chrupalla hatte zuvor im ZDF gesagt , dass er beim Verein »Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit« inhaltlich »fast eins-zu-eins AfD« sehe. »Es gibt eine Partei für gesunden Menschenverstand, das ist die AfD«, sagte er. Parteikollegin Beatrix von Storch bezeichnete  Wagenknechts neues Bündnis auf X, ehemals Twitter, unterdessen als »kommunistische Partei«.